Noten von Johann Rottenbücher

Nur zwei Kompositionen sind von meinem Großvater mütterlicherseits, Johann Rottenbücher erhalten. Hiermit geht gleichzeitig ein Aufruf an alle, den Verlag zu benachrichtigen, falls irgendwo Noten aus seiner Feder auftauchen.

Johann Rottenbücher wurde 24.09.1873 in Marienfeld als Sohn von Weinbauern geboren. Den ersten Musikunterricht bekam er von seinem Vater, ebenfalls Musiker. Danach war er als Primgeiger in Hatzfeld tätig. In Heufeld und Mokrin leitete er die Kapelle. In Marienfeld gründete er auch eine Knabenkapelle, mit der er Konzertreisen unternahm. Bevor sich Johann Rottenbücher in Großkikinda niederließ, studierte er an der Budapester Königlich-Ungarischen Musikakademie. Im Familienbesitz befindet sich ein Abschlusszeugnis vom Konservatorium von Szegedin, datiert auf Debrecen 1. Juni 1913; "Schüler der 1. Ausbildungsklasse: Klavier, Geige und Orchester mit ausgezeichnet bestanden". Während dem  ersten Weltkrieg war Johann Rottenbücher als Violin- und Violaspieler in der Szegediner Militärkapelle tätig. Unentbehrlich für die Kikindaer Kirchenorchester war Johann Rottenbücher, er spielte Violine, Viola und sämtliche Blasinstrumente, dazu Zither und Klavier. Neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer wirkte er auch als Kapellmeister zur musikalischen Untermalung der Stummfilme in den Kinos, wie es damals üblich war. Von seinen weltlichen Kompositionen (Märsche, Walzer, Lieder, Schlager u.s.w.) sind viele in Druck erschienen. Nur zwei davon sind noch im Familienbesitz der Erben.

Er und seine Frau waren als Donauschwaben auf wundersame Weise von den Partisanen verschont worden, nachdem sich die Nachbarn nach deren Deportation für sie einsetzten und aus dem Lager holten. Sie lebten friedlich in ihrem Haus in Kikinda, bis sie im Herbst 1953 nach Deutschland in Obertraubling bei Regensburg zogen. Dort sahen sie nach 10 Jahren ihre Tochter wieder, die während und nach dem Krieg als Hauswirtschafts- und Volkschullehrerin gewirkt hatte. Am 09. 06.1954 starb Johann Rottenbücher 6 Wochen nach einem Schlaganfall.


Johann Rottenbücher