Der Rottenbücher Verlag wurde Anfang 2009 als Eigenverlag gegründet, nachdem mein Werk "Das Werden der Völker in Europa" vom Tenea Verlag zurückgegeben worden war. (Der Ansprechpartner des Tenea Verlags ist untergetaucht.) Ich wollte die Bücher selbst vertreiben und überlegte mir einen Namen für den Selbstverlag. Mein musikalischer Großvater mütterlicherseits hieß Rottenbücher. Da ich in Google keinen Eintrag für diesen Namen als Verlag fand, gab ich ihm den Namen "Rottenbücher Verlag".
Auf Empfehlung meines freundschaftlichen Beraters, Andrew Forster nahm ich 2010 ein weiteres Buch, "Lega und Steni, ein Lernsystem zur Vermeidung oder Behebung der Lese- und Rechtschreibschwäche (Legasthenie)" in meinem Verlag auf, das ein entfernter Onkel von mir 1979 in erster Auflage (ISBN 3-921354-06-4) veröffentlicht hatte - damals Mangels finanzieller Unterstützung in sehr dürftiger Aufmachung und inzwischen vergriffen. Da der Inhalt mir zu wertvoll erschien, als dass dieses Werk der Vergessenheit preisgegeben sein sollte, habe ich in Zusammenarbeit mit meinem Neffen, Maximilian Wust eine verbesserte Auflage erstellt. Er erbrachte die ansprechenden Illustrationen und übernahm Layout und Satz sowie die Gestaltung des Buchdeckels. Die Alleinrechte übertrug mir seine Wittwe.
Als drittes Werk biete ich die restlichen Exemplare einer Chronik, "Die katholische Kirche in Werschetz (Vrsac)", an, die mein Vater, Hans Kanz (1914 - 2000) am Ende der Achtzigerjahre über die Werschetzer Kirche (Serbien) herausbrachte. Es war ihm ein Anliegen neben den Verlust seiner Heimat sowie seiner Eltern und seines Bruders eine Erinnerung an die gemeinsame Geschichte im Blickpunkt der heimatlichen Kirche zu stellen - für ihn eine Herzensangelegenheit.
Nur zwei Kompositionen sind von meinem Großvater mütterlicherseits, Johann Rottenbücher erhalten. Hiermit geht gleichzeitig ein Aufruf an alle, den Verlag zu benachrichtigen, falls irgendwo Noten aus seiner Feder auftauchen. Der Rottenbücher Verlag verfügt über die Alleinrechte.
Johann Rottenbücher wurde 24.09.1873 in Marienfeld als Sohn von Weinbauern geboren. Den ersten Musikunterricht bekam er von seinem Vater, ebenfalls Musiker. Danach war er als Primgeiger in Hatzfeld tätig. In Heufeld und Mokrin leitete er die Kapelle. In Marienfeld gründete er auch eine Knabenkapelle, mit der er Konzertreisen unternahm. Bevor sich Johann Rottenbücher in Großkikinda niederließ, studierte er 1912-1913 an der Budapester Königlich-Ungarischen Musikakademie. Im Familienbesitz befindet sich außerdem ein Abschlusszeugnis vom Konservatorium von Szegedin. Während dem ersten Weltkrieg war Johann Rottenbücher als Violin- und Violaspieler in der Szegediner Militärkapelle tätig. Unentbehrlich für die Kikindaer Kirchenorchester war Johann Rottenbücher, er spielte Violine, Viola und sämtliche Blasinstrumente, dazu Zither und Klavier. Neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer wirkte er auch als Kapellmeister zur musikalischen Untermalung der Stummfilme in den Kinos, wie es damals üblich war. Von seinen weltlichen Kompositionen (Märsche, Walzer, Lieder, Schlager u.s.w.) sind viele in Druck erschienen. Nur zwei davon sind noch im Familienbesitz der Erben.
Er und seine Frau waren als Donauschwaben auf wundersame Weise von den Partisanen verschont worden, nachdem sich die Nachbarn nach deren Deportation für sie einsetzten und aus dem Lager holten. Sie lebten friedlich in ihrem Haus in Kikinda, bis sie im Herbst 1953 nach Deutschland in Obertraubling bei Regensburg zogen. Dort sahen sie nach 10 Jahren ihre Tochter wieder, die während und nach dem Krieg als Hauswirtschafts- und Volkschullehrerin gewirkt hatte. Am 09. 06.1954 starb Johann Rottenbücher 6 Wochen nach einem Schlaganfall.